Julia Extra Band 0349 by unknow

Julia Extra Band 0349 by unknow

Autor:unknow
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Julia
ISBN: 9783864946493
Herausgeber: CORA Verlag GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 2012-06-25T22:00:00+00:00


1. KAPITEL

Das Handy klingelte in dem Moment, als Libby zur Autobahnraststätte abbog. Sie stellte den Wagen auf dem Parkplatz ab und zog rasch den Apparat aus der Jackentasche.

„Mum?“, fragte sie eifrig.

„Klinge ich wie deine Mutter?“, wurde ihr mit ausgeprägt irischem Akzent entgegnet.

„Nein, sondern wie meine beste Freundin Chloe“, antwortete Libby und lächelte.

„Libby, Liebes, ich habe mich eben gefragt, ob du auf deinem Weg von der Arbeit durchs Dorf fährst.“

„Na ja, ich bin nicht bei der Arbeit. Ich bin erst vorhin aus New York angekommen und jetzt auf dem Rückweg vom Flughafen“, erklärte Libby.

„Ach, du lieber Himmel, natürlich!“ Aus dem Handy erklang ein leises Stöhnen. „Tut mir leid, das hatte ich ganz vergessen.“

Da scheint sie nicht die Einzige zu sein, dachte Libby und runzelte besorgt die Stirn. „Hast du zufällig Mum oder Dad gesehen, Chloe?“

„Ich hätte gedacht, wenigstens einer von beiden holt dich am Flughafen ab.“

„So war das verabredet“, bestätigte Libby. „Aber sie haben sich nicht blicken lassen, und als ich bei ihnen anrief, hat sich keiner gemeldet. Also habe ich mir einen Mietwagen genommen. Und jetzt … Es sieht ihnen so gar nicht ähnlich. Aber bestimmt gibt es eine plausible Erklärung.“

„Ganz sicher“, meinte Chloe in beruhigendem Ton. „Und zwar keine, die mit Krankenwagen oder Herzinfarkten zu tun hat, Libby! Deinem Vater geht es gut. Und versuch nicht abzustreiten, dass du daran gedacht hast. Ich weiß doch, wie du tickst.“

Libby hörte ein lautes Gähnen aus dem Hörer und lächelte mitfühlend.

„Wieso sagt einem keiner vorher, dass Muttersein einem den Verstand völlig vernebelt?“, klagte Chloe.

„Du klingst wirklich total erschöpft.“

„Ich war ja auch die ganze Nacht auf“, berichtete Chloe und gähnte wieder.

„Wie geht es meiner kleinen Patentochter?“

„Entweder bekommt sie einen neuen Zahn oder hat Koliken, jedenfalls ist sie gerade erst eingeschlafen. Und wie war deine Reise, Libby?“

„Fantastisch!“

„Hat unsere liebe Freundin Susie dich mit einem amerikanischen Prachtexemplar von Mann bekannt gemacht?“

„Das hat sie.“

„Toll!“ Chloe klang begeistert. „Erzähl! Jede Einzelheit, bitte.“

„Da gibt es nichts zu erzählen. Er war ja nett, aber …“

„Lass mich raten: Er war nicht dein Typ. Gibt es den überhaupt, Libby?“ Nun klang Chloe so, als schüttele sie verzweifelt den Kopf. „So wie du aussiehst, könntest du jeden Mann haben. Sogar jeden Tag einen anderen.“

„Willst du damit sagen, ich sehe aus wie ein billiges Flittchen?“, fragte Libby gespielt drohend.

„Du siehst ungefähr so billig aus wie echter französischer Jahrgangschampagner“, erwiderte die Freundin besänftigend. „Wahrscheinlich schreckst du deshalb die meisten Männer ab. Du hast einfach zu viel Klasse und Stil.“

„Danke für die nette Theorie. Aber nun zu etwas anderem: Was sollte ich im Dorf für dich besorgen, Chloe?“

Libby hatte es zwar eilig, nach Hause zu kommen, aber fünf Minuten mehr oder weniger spielten jetzt auch keine Rolle mehr.

„Nein, vergiss es, es ist nicht so wichtig“, wehrte Chloe ab.

Aber Libby ließ nicht locker, und nach kurzem Hin und Her erfuhr sie, dass Chloes Hund Eustace sich mal wieder verletzt hatte und vom Tierarzt abgeholt werden musste.

„Jemand hat das Tor offen gelassen, da ist Eustace natürlich entwischt. Zum Glück hat Mike ihn bald gefunden, aber nicht, bevor der Gute sich in einem Stück Stacheldraht verfangen hatte.



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